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Entwicklung in Vergangenheit und Zukunft

Die Erste Förderphase

Vorbereitung der ersten Förderphase

Die Ausschreibung des rehabilitationswissenschaftlichen Förderprogramms und bereits die Ankündigung der Ausschreibung (vgl. Raspe, 1995) haben in Bayern mehrere Initiativen hervorgebracht. Zunächst gründete sich in Würzburg, ausgehend von der bereits seit zwei Jahren bestehenden rehabilitationswissenschaftlichen Arbeitsgruppe an der Universität, im Sommer 1995 eine Initiativgruppe, die sich auf die Mitwirkung in dem Förderprogramm vorbereitete.

Auch in München begann zu dieser Zeit eine Arbeitsgruppe mit der Planung einer Antragstellung. Schließlich haben die fünf bayerischen Landesversicherungsanstalten mit Blick auf das Forschungsprogramm eine Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Rehabilitationsforschung gegründet, der es auch wesentlich zu verdanken war, dass die Münchener und Würzburger Vorbereitungsgruppen bald nach der offiziellen Ausschreibung des Förderprogramms zusammenwirkten und eine gemeinsame Initiativgruppe bildeten.

Es erfolgte eine Einigung auf das Verbundthema "Patienten in der Rehabilitation", und am 15. Mai 1996 wurde ein Bayernweiter "Aufruf zur Mitarbeit" im geplanten rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund verfasst (Faller, Biefang, Ellgring, Holderied u. Vogel, 1996).

Dieser Aufruf wurde mit einer ausführlichen Information über das vorgesehene Verbundthema und die weiteren Planungen an insgesamt ca. 250 potenziell interessierte Forscher und Forscherinnen sowie an Kliniken und Träger in der Region mit der Bitte um Beachtung und ggf. Weitergabe versandt (als Quelle diente unter anderen das Verzeichnis der Reha-Wissenschaftler/innen: BAR/DVfR, 1996). Interessenten an Forschungsprojekten sollten innerhalb eines Zeitraumes von vier Wochen zweiseitige Projektskizzen an die Initiativgruppe senden. Angesichts der knappen Fristsetzung in der Ausschreibung und der notwendigen Vorarbeiten durch die Initiativgruppe war es notwendig, diesen Termin relativ eng zu setzen. Dennoch wurden bis zum Stichtag 115 Projektskizzen mit überwiegend sehr interessanten Forschungsideen und -ansätzen übersandt.

Gemeinsam mit unabhängigen Wissenschaftler/-inne/n sowie Vertretern der Träger erfolgte anschließend eine Vorauswahl von 28 Projektskizzen, die sodann mit dem Verbundantrag am 9. September 1996 zur ersten Begutachtungsrunde durch das Forschungsministerium und die Deutsche Rentenversicherung eingereicht wurden. Dieser Antrag auf Verbundförderung wurde in der Rückmeldung der Gutachter/innen dem Grunde nach befürwortet, und es wurden neben einer Auswahl von besonders förderungswürdigen Projektskizzen, die weiter zu verfolgen wären, auch Hinweise zur weiteren inhaltlichen und strukturellen Ausgestaltung der Verbundkonzeption gegeben.

Der überarbeitete Antrag auf Verbundförderung vom 11. Juli 1997 auf der Grundlage dieser Vorschläge der Gutachter umfasste 21 Einzelprojekte sowie die Konzeption der zentralen Stellen, die insbesondere auch geeignet sein sollten, im Sinne von Querschnittvorhaben für alle Projekte Ressourcen bereit zu stellen und darüber hinaus neue und weitergehende Forschungsinitiativen zu unterstützen, die ggf. erst in späteren Förderphasen zu einer Antragstellung führen.

Im Dezember 1997 wurde das Ergebnis der zweiten Begutachtungsrunde mitgeteilt. Von den eingereichten Projekten wurden bei fünf Anträgen Nachforderungen gestellt, weitere fünf Projekte wurden ohne wesentliche Anmerkungen akzeptiert – die übrigen wurden abgelehnt. Es konnten also – nach Erfüllung der Nachforderungen – zehn Projekte mit der Arbeit beginnen (vgl. Übersicht 1).

Zeittafel zum Aufbau des Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbundes Bayern
22.3.96 Ausschreibung zur Förderung der rehabilitationswissenschaftlichen Forschung in Deutschland durch BMBF und Deutsche Rentenversicherung
3/96 Gründung der Arbeitsgemeinschaft der bayer. LVA'en zur Förderung der Rehabilitationsforschung in Bayern (ARGE)
4/96 Abstimmungen Würzburg / München zur Gründung eines gemeinsamen Initiativgruppe
7.5.96 Gemeinsame Besprechung der Initiativgruppe mit Vertretern der Rentenversicherung u. Reha-Kliniken aus Bayern: Einigung auf gemeinsames Thema
15.5.96 Bayernweiter "Aufruf zur Mitarbeit" im rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund
10.7.96 Sitzung zur Bewertung und Auswahl der eingereichten 115 Projektskizzen mit unabhängigen Fachleuten
9.9.96 1. Antrag auf Einrichtung eines rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbundes Bayern [ n = 37 Projekte ]
12.2.97 (vorläufige) Mitteilung über die Ergebnisse der ersten Gutachtersitzung von DLR/VDR
8.-9.4.97 Gesamttreffen des geplanten Forschungsverbundes
11.7.97 2. Antrag auf Einrichtung des Forschungsverbundes (RFB) [ n = 21 Projekte ]
9.12.97 Mitteilung über die Ergebnisse der Gutachtersitzung [ n = 10 Projekte ]
4.3.98 konstituierende Versammlung des rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbundes Bayern
23./24.4.98 Verbünde-/Projektversammlung in Erkner
1.9.98 Beginn der Förderung

In einer gemeinsamen Sitzung der Initiativgruppe mit den Projekten und Vertretern der Rentenversicherungsträger am 4. März 1998 wurde der Verbund offiziell als Verein gegründet, es wurden eine Satzung beschlossen und Wahlen für den Vorstand durchgeführt. Im Anschluss an die endgültige Genehmigung der Formanträge konnte der Verbund zum 1. September 1998 – nach dreijähriger Vorbereitung – seine Arbeit aufnehmen.

Der Verbund in der Ersten Förderphase (1.9.1998 - 31.08.2001)

Beginn der Verbundarbeit

Zum 1. September 1998 nahm der Rehabilitationswissenschaftliche Forschungsverbund Bayern (RFB) seine Arbeit auf. Die Geschäftsstelle des Verbundes in Würzburg wurde eingerichtet, zunächst unter der Leitung von Dipl.-Psych. Ulrike Worringen, die bereits bei der Planung und Antragstellung des Verbundes beteiligt war. Im März 2000 hat Dipl.-Psych. Christian Zwingmann diese Funktion übernommen. Neben der Geschäftsstelle, wurde gleich zu Beginn auch die Methodenberatungsstelle eingerichtet, ebenfalls mit Sitz in Würzburg. Die Methodenberatung wird von Frau Dipl.-Psych. Andrea Reusch wahrgenommen.

Die von diesen zentralen Einrichtungen des Verbundes bezogenen Räumlichkeiten in der Marcusstraße 9-11 in Würzburg wurden zu Beginn des Jahres 1999 eingeweiht. Gleichzeitig wurde mit dem Aufbau einer rehabilitationswissenschaftlichen Bibliothek begonnen.

In München nahm mit Beginn der Förderung die gesundheitsökonomische Beratung, wahrgenommen von Dr. Barbara Birkner, ihren Dienst auf.

Kontinuierliche Arbeit: Der Verbund hat in seiner jetzt fast 3-jährigen Laufzeit

  • eine verbundinterne Infrastruktur und Vernetzung aufgebaut
    Die alltägliche verbundinterne Koordination wird durch die Geschäftsstelle wahrgenommen. Im bisherigen Verlauf der ersten Förderphase fanden sechs Mitgliederversammlungen statt, die der Abstimmung von Aufgaben und Zielen dienten sowie dem verbundinternen Austausch. Die kontinuierliche Information der Verbundteilnehmer und Kooperationskliniken erfolgt durch Rundschreiben und die verbundeigene Homepage.
  • die qualitativ hochwertige Durchführung der Forschungsprojekte sichergestellt Eine der Hauptaufgaben der Methodenberatung stellt die interne Qualitätssicherung der Forschungsprojekte dar. Neben der individuellen Beratung der Projektleiter und Informationen in Rundschreiben werden Probleme sowie Gründe für Verzögerungen bei der Projektdurchführung erfasst und gemeinsam mit dem Projekten Lösungen erarbeitet und umgesetzt. Außerdem wurden fünf Methoden-Workshops durchgeführt. Die Projekte haben die Möglichkeit, Patienten von der Methodenberatung zu den Versuchsgruppen zuteilen zu lassen ("externe Randomisierung").
  • das Förderprogramm in der Öffentlichkeit durch Fachtagungen und Öffentlichkeitsarbeit bekannt gemacht Es wurden vom Verbund sechs Arbeitstagungen ausgerichtet, zu den Themen "Prädiktoren des Rehabilitationserfolges: Welche Rolle spielt die Krankheitsbewältigung?", "Untersuchung geschlechtsspezifischer Aspekte in der Rehabilitation", "Neue Entwicklungen in der Patientenschulung", "Berufsbezogene Maßnahmen in der medizinischen Rehabilitation", "Patientenschulung: Brücke zwischen Forschung und Praxis" und "Schnittstellenproblematik – Reha-Ökonomie".
    Außerdem war der Verbund lokaler Veranstalter des 9. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquiums im März 2000 in Würzburg.
  • im Rahmen verbundinterner und Verbundübergreifender Arbeitsgruppen, Workshops und Tagungen die rehabilitationswissenschaftliche Weiterentwicklung gefördert Neben den sechs Arbeitstagungen wurden fünf Methoden-Workshops eine Methoden-Fortbildung durchgeführt. Wissenschaftler aus den Projekten und den zentralen Einrichtungen des Verbundes beteiligten sich an drei verbundinternen und zwölf Verbundübergreifenden Arbeitsgruppen.
    Bei der inhaltlichen Weiterentwicklung liegt auf Wunsch verschiedener Verbundteilnehmer ein Schwerpunktthema auf "Patientenschulung in der Rehabilitation". Die Methodenberatung beteiligt sich deshalb an der Verbundübergreifenden Arbeitsgruppe Patientenschulung. Weitere Schwerpunkte bildeten die Auseinandersetzung mit Krankheitsbewältigung, geschlechtspezifischen Aspekten, sozialmedizinischer Begutachtung und Gesundheitsökonomie.
  • im Rahmen der rehabilitationswissenschaftlichen Lehre sowie der Betreuung von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten den Nachwuchs gefördert Um den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich der Rehabilitationsforschung zu fördern, werden in allen drei Projektbereichen Diplom- und Doktorarbeiten betreut. An der Universität Würzburg findet dazu regelmäßig ein Doktorandenkolloquium am Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg statt sowie das Rehabilitationswissenschaftliche Seminar.
  • mehrere assoziierte Projekte durch organisatorische und methodische Beratung eingebunden Um weitere Einrichtungen in die Arbeit des Verbundes einzubeziehen, wurden regelmäßig Reha-Einrichtungen angeschrieben und zur Kooperation eingeladen. Derzeit 13 Projekte wurden dabei als assoziierte Projekte in die Verbundarbeit eingebunden und können die Ressourcen des Verbundes nutzen.
  • zur langfristigen Absicherung der Verbundstruktur eine Stiftungsprofessur an der Universität Würzburg eingerichtet sowie den Aufbau eines Rehabilitationswissenschaftlichen Fördervereins Bayern vorangetrieben Es wurde eine Stiftungsprofessur für Rehabilitationswissenschaften an der Universität Würzburg eingerichtet, die seit Dezember 2000 Herr Prof. Dr. Dr. Hermann Faller inne hat. Außerdem wird die Gründung eines Rehabilitationswissenschaftlichen Fördervereins für die zweite Förderphase vorbereitet.
  • die externe Qualitätssicherung durch den Wissenschaftlichen Beirat gesichert Zur Beratung und externen Qualitätssicherung des Verbundes wurde vom Vorstand ein Wissenschaftlicher Beirat mit fünf Mitgliedern berufen, der interdisziplinär besetzt ist und Fachkompetenz aus verschiedenen Bereichen der Rehabilitation (Universität, Klinik, Versicherungsträger) einbringt. Gegen Ende der ersten Förderphase hat der Wissenschaftliche Beirat den Vorstand insbesondere bei der internen Auswahl der Projektanträge für die zweite Förderphase unterstützt.

Zusammenfassung und Ausblick

Der Rehabilitationswissenschaftliche Forschungsverbund Bayern hat in den vergangenen Jahren erfolgreich seine Ziele in Angriff genommen und wichtige Beiträge geleistet, um die Forschungsqualität im Bereich der Rehabilitationswissenschaften zu verbessern und die regionale rehabilitationswissenschaftliche Vernetzung und langfristige Absicherung der Forschungsstrukturen voranzubringen.

Im wissenschaftlichen Bereich bleibt die Förderung hoher methodischer Standards, insbesondere kontrollierter Studien mit externer Randomisierung, ein wichtiges Anliegen des RFB. Die Realisierung hoher methodischer Standards ist eine zentrale Voraussetzung für die Zuverlässigkeit und die Anerkennung der geleisteten Forschungsergebnisse und damit auch für die Publizierbarkeit Rehabilitationsbezogener Forschungsergebnisse in internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften.

Als zukünftige Schwerpunkte im strukturellen Bereich werden die Gründung eines Rehabilitationswissenschaftlichen Fördervereins Bayern für die langfristige Stabilität rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsstrukturen, die Einrichtung eines Hospitationsprogramms für die verstärkte Vernetzung von Forschungs- und Rehabilitationseinrichtungen und die Vergabe von Promotionsstipendien für die Nachwuchsförderung angesehen.

Die Zweite Förderphase

Vorbereitung der zweiten Förderphase

Ab Januar 2000 erging der Aufruf zur Mitarbeit in der zweiten Förderphase an alle RFB-Organe, -Projekte und assoziierten Projekte sowie an 72 Kooperationseinrichtungen und Mitglieder der Interessengemeinschaft. Im Februar 2000 hatte der RFB den Aufruf zur Mitarbeit in der zweiten Förderphase veröffentlicht. Die Verteilung erfolgte sowohl über diese Homepage als auch per Rundschreiben an alle bayerischen Reha-Forscher und Reha-Forscherinnen, die dem Verbund gegenüber zuvor ihr Interesse an einer Mitwirkung bekundet hatten. Der RFB hatte entsprechend den Vorgaben der Förderer eine Frist für die Antragstellung bis zum 31.3.2000 festgelegt.

Bei der Planung ihrer Projekte und Formulierungen der Antragskizzen erhielten Antragsteller Unterstützung durch die zentralen Einrichtungen des Verbundes. Rechtzeitig zum Stichtag sind insgesamt 57 Anträge eingegangen, die in der verbundinternen Begutachtung durch den wissenschaftlichen Beirat geprüft wurden. Im Ergebnis wurden vom RFB nach Empfehlung des wissenschaftlichen Beirats insgesamt 34 Projekte (Projektbereiche a, b, c, und assoziierte), ferner drei Querschnittsprojekte – Geschäftsstelle, Methodenberatung und Gesundheitsökonomie – aufgenommen.

Bis Ende Juli 2000 wurde im Verlauf eines internen dreistufigen Auswahlverfahrens (gemeinsame Sitzungen von Vorstand, Methodenberatung und wissenschaftlicher Beirat im Mai sowie Juli 2000) 15 Projektanträge befürwortet, die bis August 2000 abschließend eingegangen und als Einzelvorhaben in den Verbundantrag aufgenommen wurden. Des Weiteren wurden drei Querschnittsforschungsprojekte – (QF1-QF3) in den Verbundantrag aufgenommen. Von den im Verbundantrag aufgenommenen Projekte und Querschnittsforschungsprojekte wurden letztlich 11 Einzelprojekte (4 Projekte im Projektbereich A (Diagnostik und Prädiktorstudien), 4 Projekte im Bereich B (Evaluation von Patientenschulung), 3 Projekte im Bereich C (Schnittstellenprobleme der rehabilitativen Versorgung)) sowie ein Querschnittsforschungsprojekt (Patientenschulung) angenommen.

Als wichtiges Datum vor dem Hintergrund einer dauerhaften Absicherung der Verbundstruktur ist die Ende 2000 eingerichtete Stiftungsprofessur für Rehabilitationswissenschaften an der Universität Würzburg zu nennen, die Herr Prof. Dr. Dr. Hermann Faller am 15. Dezember 2000 antrat.

Der Verbund in der zweiten Förderphase (01.09.2001 – 31.12.2004)

Die in der ersten Förderphase etablierte Verbundstruktur hat zu einer engen Vernetzung von Universitätsinstituten, Rehabilitationseinrichtungen und regionalen Rentenversicherungsträgern geführt, die in der zweiten Förderphase genutzt und ausgebaut wurde (Projekte und Projektbereiche). Die bereits in der ersten Förderphase leitenden Verbundziele wurden für die zweite Förderphase übernommen. Darüber hinaus wurden Schwerpunkte in der zweiten Förderphase auf folgende Themen und Aufgaben gelegt:

  • weitere Vernetzung von Forschungs- und Rehabilitationseinrichtungen zur Verbreiterung der Forschungsbasis und zum Ziel des Praxistransfers, u.a. durch die Nutzung des Hospitationsprogramms,
  • weitere Arbeitstagungen zu den Themenschwerpunkten des Verbundes,
  • Entwicklung von wissenschaftlich fundierten Patientenschulungen und Konzepten der Gesundheitsförderung sowie Empfehlungen zu deren Evaluation,
  • projektübergreifende Datenauswertungen und Reanalysen
  • Nachwuchsförderung (Diplom-Arbeiten, Dissertationen, Fort- und Weiterbildungen), insbesondere der Stipendiaten des Verbundes,
  • Qualitätssicherung des Verbundes durch ein erweitertes Qualitätssicherungskonzept,
  • Fortführung der erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln,
  • Einbringen von Forschungsergebnissen, Themenschwerpunkten und Expertisen des Verbundes in den Umsetzungsprojekten,
  • Aufbau eines Rehabilitationswissenschaftlichen Fördervereins in Bayern zur Erreichung einer langfristigen Stabilität rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsstrukturen

Die Durchführung halbjährlich stattfindender Mitgliederversammlungen wurde auch in der zweiten Förderphase beibehalten. Ebenso wurden weitere fünf Arbeitstagungen in der Zeit vom 01.09.2001 bis zum 31.12.2004 durchgeführt. Darüber hinaus wurden in regelmäßigen Abständen insgesamt sechs Methoden-Workshops und vier Methoden-Fortbildungen durchgeführt.

Neben der Weiterführung etablierter verbundinterner Arbeitsgruppen (AG Patientenschulung, AG Geschlechtsspezifische Forschung, AG Gesundheitsökonomie) wurde im Mai 2002 eine weitere Arbeitsgruppe AG Assessment gegründet. Zusätzlich bestehen verbundübergreifende Arbeitsgruppen („Routinedaten“, „Methoden“, „Gesundheitsökonomie“), die zu einer Harmonisierung von Assessmentinstrumenten beitrug, was in der zweiten Förderphase u.a. zu projektübergreifenden Auswertungen und Reanalysen von Daten geführt hat (Projekt QF, Reusch & Vogel, Würzburg; Projekt A7, Faller, Würzburg).

Zum RFB gehört ein Netz aus 64 Kooperationseinrichtungen sowie einer Interessengemeinschaft aus 81 Kliniken. In der zweiten Förderphase wurden Möglichkeiten zum Austausch zwischen Rehabilitationswissenschaft und Rehabilitationspraxis durch ein Hospitationsprogramm geschaffen.

Seit der zweiten Förderphase wurden Geschäftsstelle und Methodenberatung gemeinsam mit einer zusätzlichen halben Mitarbeiterstelle ausgestattet, die Frau Dipl.-Psych. Trempa inne hat (seit 1.10.2001). Von Mai 2002 an nahmen Frau Dipl.-Biol. S. Ricker Aufgaben der Geschäftstelle sowie Herr Dipl.-Psych. Wilmar Igl Aufgaben der Methodenberatung wahr. Die Fortführung der zentralen kommunikativen, informativen und koordinierenden Funktionen der Geschäftsstelle während der ersten Förderphase wurde in der zweiten Förderphase ergänzt durch Aufgaben bezüglich der Verstetigung des bayerischen Forschungsverbundes in Form eines rehabilitationswissenschaftlichen Fördervereins. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Methodenberatung der ersten Förderphase (Assessmentverfahren, Variablenkodierung, Skalenberechnung, Experimentelle Designs und Randomisierung etc.) wurden durch innovative Inhalte aus dem Bereich der Psychometrie (Veränderungsmessung), der Behandlung fehlender Werte (Multiple Imputation) und der psychologischen Modellbildung und Datenanalyse (Modellierung latenter Merkmale) erweitert.

Während der zweiten Förderphase erhöhte sich die Anzahl assoziierter Projekte, die nicht aus Fördermitteln des Verbundes finanziert wurden, auf 18. Des Weiteren wurden im zweiten Förderzeitraum verschiedene Drittmittelprojekte in Kooperation mit dem Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg begonnen.

Am Ende der zweiten Förderphase wurde unter Federführung der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Rehabilitationsforschung in Bayern (ARGE), bestehend aus den fünf bayerischen Landesversicherungsanstalten (LVA’n), gemeinsam mit dem Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund Bayern (RFB) der Verein „Netzwerk Rehabilitationsforschung in Bayern“ gegründet. Mit der Gründung des Fördervereins wurde eine wesentliche Voraussetzung geschaffen, die im Verlauf der zwei Förderphasen etablierte Verbundstruktur zu verstetigen. Die Gründungsveranstaltung des Fördervereins fand am 19. November 2004 in Würzburg statt.

Literatur

  • Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation/BAR & Deutsche Vereinigung für die Rehabilitation Behinderter (Hrsg.). (1996). Rehabilitationswissenschaftler in Deutschland - Ansprechpartner, Interessenten, Spezialisten. Frankfurt a.M.: Selbstverlag.
  • Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie & Deutsche Rentenversicherung (1996). Öffentliche Ausschreibung zur Förderung der rehabilitationswissenschaftlichen Forschung in Deutschland vom 22.3.1996. Bundesanzeiger vom 28.3.96, Nr. 62, 3677-3678.
  • Faller, H., Biefang, S., Ellgring, H., Holderied A. & Vogel, H. (1996). "Patienten in der Rehabilitation: Störungsspezifische und -übergreifende Ansätze zu Fragen der Motivation, Krankheitsbewältigung, Intervention und Evaluation." Themenstellung des geplanten Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbunds Bayern. Stand 15.5.1996. Manuskript.
  • Raspe, H. (1995). Qualitätssicherung in der Rehabilitationsforschung. DRV-Schriften Band 5 (Beilage zur Zeitschrift Deutsche Rentenversicherung), Zusammenarbeit von Forschung und Praxis. 5. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, 6. bis 8. März 1995 in Freyung. 23-34.

Zukunft

Stiftungsprofessur

Im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen der Träger des Förderschwerpunkts „Reha-Wissenschaften“ (VDR, BMBF) mit der Universität Würzburg wird nach Auslaufen des Förderschwerpunkts Ende 2004 die Stiftungsprofessur im Bereich Reha-Wissenschaften in eine reguläre C3-Professur an der Universität Würzburg umgewandelt.
(vgl. Pressemitteilungen)

Arbeitsbereich Reha-Wissenschaften

Im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen der Träger des Förderschwerpunkts „Reha-Wissenschaften“ (VDR, BMBF) mit der Universität Würzburg wird nach Auslaufen des Förderschwerpunkts Ende 2004 der Arbeitsbereich „Reha-Wissenschaften“ an der Universität Würzburg eingerichtet. Dieser gewährleistet, dass die Kompetenzen und Erfahrungen, die im Verlauf der zwei Förderphasen erworben wurden, weiterhin Wissenschaftlern im Bereich Rehabilitation zur Verfügung stehen.

Förderverein

Am 19.11.04 wurde in Würzburg auf gemeinsame Initiative des RFB und der bayerischen Landesversicherungsanstalten das „Netzwerk Rehabilitationsforschung in Bayern e.V“ (NRFB) ins Leben gerufen.

Ziele des Vereins sind die ideelle und finanzielle Förderung der Forschung auf dem Gebiet der medizinischen und beruflichen Rehabilitation sowie die Förderung einer engen Zusammenarbeit von Forschung und Praxis. In der Vorstandschaft des Vereins sind Rehabilitationsträger, -wissenschaftler und -kliniker vertreten.

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