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Hintergrund – Der Förderschwerpunkt „Rehabilitationswissenschaften“

Die medizinische Rehabilitation hat in den letzten Jahren aufgrund epidemiologischer und soziodemographischer Entwicklungen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Fortschritte in der medizinischen Versorgung, die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung in Deutschland sowie die Zunahme an chronischen Erkrankungen sind einige Gründe für diese Entwicklung. Eine diskutierte Erhöhung der Lebensarbeitszeit wird den Stellenwert der Rehabilitation zusätzlich steigern.

Als Reaktion auf diese Entwicklungen wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen Rentenversicherung im März 1996 der Förderschwerpunkt Rehabilitationswissenschaften ausgeschrieben, um die strukturellen Voraussetzungen für die rehabilitationswissenschaftliche Forschung in Deutschland zu verbessern. Der Förderschwerpunkt ist - soweit es die Förderung durch das BMBF betrifft - Teil des Regierungsprogramms "Gesundheitsforschung 2000".

Die Zielsetzungen des Förderschwerpunktes (vgl. auch Tabelle 1) bestehen in der Intensivierung der Rehabilitationsforschung durch eine dauerhafte Etablierung von Forschungsstrukturen, die einen Beitrag zur wissenschaftlich fundierten Weiterentwicklung der Rehabilitation leisten und gleichzeitig den Transfer von wissenschaftlichen Befunden in die Praxis sicherstellen können. Um diese Ziele zu erreichen wurden in der ersten Förderphase (drei Jahre) acht regionale Forschungsverbünde mit rund 70 Einzelprojekten bewilligt. Der gesamte Förderzeitraum umfaßt pro Verbund bis zu sechs Jahre und hat im Frühjahr/Sommer 1998 begonnen. Das von den Förderern zur Verfügung gestellte Finanzvolumen beträgt insgesamt 80 Millionen DM. In den regionalen Forschungsverbünden und ihren Einzelprojekten arbeiten Wissenschaftler aus universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammen mit Mitarbeitern aus Rehabilitationseinrichtungen und der Rentenversicherung gemeinsam an der Weiterentwicklung des rehabilitativen Versorgungssystems. Von besonderem Interesse sind Fragen der Effektivität und Ökonomie von Rehabilitationsmaßnahmen mit dem Ziel einer Optimierung der Versorgungsstrukturen. Die thematischen Schwerpunkte der Einzelprojekte beziehen sich auf Fragestellungen aus folgenden Bereichen:

  • Evaluation und Qualitätssicherung von Rehabilitationsmaßnahmen bei verschiedenen Krankheitsbildern
  • Zuweisungssteuerung
  • patientenorientierte Weiterentwicklung der Rehabilitation
  • gesundheitsökonomische Fragestellungen
  • geschlechtsspezifische Fragestellungen
  • Entwicklung neuer Rehabilitationsangebote
  • Schnittstellen zwischen den verschiedenen gesundheitlichen Versorgungsangeboten

Quellen:

Tabelle 1: Die Ziele des Förderschwerpunkts „Reha-Wissenschaften“
Die Ziele des Förderschwerpunkts
Verbesserung der rehabilitativen Versorgung durch interdisziplinäre Forschungsarbeiten
Langfristige Verbesserung der rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsinfrastruktur und der Qualität der Rehabilitationsforschung
Verankerung rehabilitativer Themen in der universitären Forschung und Lehre, stärkere Gewichtung der Rehabilitation in der Gesundheitsbezogenen Forschung